Warum ich Trainer wurde und welche Rolle das orangene Leder dabei spielte…
Behind the back-Pässe, Stepback-Dreier und Alley oops – Basketball fasziniert mich seit der frühesten Kindheitstage und der schnelle und vielseitige Teamsport hat es geschafft, dass für mich sogar Fußball in den Hintergrund rückte. Nachts blieb ich wach, um „meinen“ Cleveland Cavaliers zuzuschauen, tagsüber eiferte ich LeBron James im viel zu großen Jordan-Outfit nach. Was mir an spielerischer Finesse fehlte, glich ich durch Ehrgeiz und Durchhaltevermögen aus. Ein schwerer Knorpelschaden im Sprunggelenk bereitete meiner spielerischen Laufbahn dann ein jähes Ende – für mich brach eine Welt zusammen. Kurz vor dem Abitur musste ich den Leistungskurs wechseln und mich anstatt mit Leichtathletik, Handball und Trainingslehre jetzt mit der Französischen Revolution und Karl dem Großen beschäftigen. Wahrlich nicht schön. Und noch viel schwerwiegender: Ich nahm deutlich zu und wurde immer frustrierter. Das neu entdeckte Trainer-Dasein half mir sehr in dieser Zeit und war eine Möglichkeit, weiterhin bei den Mannschaften zu sein und junge Menschen weiterzuentwickeln. Ich merkte, wie viel Freude es mir bereitet, Wissen weiterzugeben und persönliche Bindungen aufzubauen. Gleichzeitig juckte es mir aber in den Fingern und ich wollte entgegen dem ärztlichen Rat endlich wieder aufs Basketballfeld: Ich las mir immer mehr Wissen auf den Gebieten Sportmedizin, Physiotherapie und Athletiktraining an, arbeitete hart an mir und schaffte es sogar, Teil eines Regionalliga-Teams zu werden. Darauf bin ich stolz. Zum Fußball habe ich dann auch noch zurückgefunden: Als erster Athletiktrainer der Holstein Women habe ich den Spielerinnen dabei geholfen, ihr gesamtes Potenzial abzurufen.